Was hat Wasser mit
Gesundheit zu tun?

Ohne Wasser können wir nicht überleben

Wir Menschen bestehen zu etwa 70 % aus Wasser. Um gesund leben zu können, müssen wir jeden Tag ca. zwei Liter Wasser zu uns nehmen. Aber woher kommt das Wasser? Klar: aus der Flasche oder aus dem Wasserhahn. Das ist aber nicht überall so.

Weltweit haben 2,2 Milliarden
Menschen keinen regelmäßigen
Zugang zu sauberem Wasser

Das ist mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung

Etwa 785 Millionen Menschen fehlt sogar eine Grundversorgung mit Trinkwasser. Betroffen sind vor allem Menschen in den ärmeren Regionen Früher wurden diese Regionen als Entwicklungs- oder Schwellenländer bezeichnet. Die meisten Länder, die dazugehören, liegen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Hier leben besonders viele Menschen in Armut und sie sind infolgedessen oft unterernährt. Zudem lebt ein Großteil von ihnen in sogenannten Slums mit einfachen Wohnungen ohne Toiletten oder sauberes Wasser. Dadurch sind die Menschen auch häufiger krank. Aber auf dem Land gibt es kaum Arztpraxen und wenn doch, dann ist die Behandlung teuer. der Welt – und dort vor allem in den ländlichen Gebieten.

Sauberes Trinkwasser ist lebensnotwendig

In Deutschland ist die Wasserversorgung ziemlich sicher. Warum müssen wir uns dennoch Gedanken machen?

Fakt ist: Nur 0,3 % der Wasservorkommen auf der Erde sind nutzbares Süßwasser. Es gibt zudem wasserreiche Regionen, wie Deutschland, und wasserarme Regionen.

Das große Problem ist: Immer mehr Menschen müssen sich die vorhandenen Wasservorräte teilen. Dabei ist der Wasserbedarf der Menschen im Alltag nicht allein entscheidend. Vor allem Landwirtschaft und Industrie verbrauchen sehr große Mengen Wasser.

Wozu nutzen wir Wasser?

Trinken, Kochen, Duschen, Wäsche waschen: Wir brauchen und nutzen täglich Wasser. Das ist aber nur der geringste Teil des gesamten Verbrauchs.
Das meiste Wasser, das wir hier in Deutschland verbrauchen, ist das sogenannte „virtuelle Wasser“.

Schau dir dazu das nachfolgende Video an und beantworte Fragen dazu.

Auch für die Herstellung von Produkten wird Süßwasser verbraucht

Dieser Verbrauch wird als „virtuelles Wasser“ bezeichnet

Virtuelles Wasser ist also “verstecktes Wasser”, das gebraucht, aber auch verschmutzt wird, um Güter herzustellen – egal ob landwirtschaftlich oder industriell. Es steckt also in jeder Jeans, in jeder Banane und in jedem Fahrrad.

Zwei Beispiele:
  • Für die Herstellung von Kleidung wird virtuelles Wasser benötigt. T-Shirts, Pullis oder Hosen bestehen oft aus Baumwolle, die Wasser benötigt, um zu wachsen. Das dafür genutzte Regenwasser und die künstliche Bewässerung zählen zum virtuellen Wasserverbrauch.
  • Rinder, deren Fleisch wir für Burger, Bratwurst & Co. verwenden, brauchen viel Futter. Also müssen Felder angelegt werden, auf denen das Futter (z.B. Mais) wächst. Natürlich müssen auch diese Felder gegossen werden. Auch hierfür verbrauchen wir virtuelles Wasser.
Die unmittelbaren Folgen:
  • Wasser, das auf Baumwollfeldern vergossen wird oder für den Anbau von Futtermitteln für Rindfleisch eingesetzt wird, fehlt den Menschen zum Leben.
  • Indem wir immer neue Kleidung kaufen, viel Fleisch essen und mehr Lebensmittel kaufen, als wir benötigen, sorgen wir dafür, dass viel zu viel Wasser verbraucht wird.
Weitere Folgen:
  • In Ländern, in denen Wassermangel herrscht, versiegen Brunnen.
  • Für die Bewässerung der dortigen Felder muss Wasser aufwendig zu Fuß oder mit Trucks herbeigeschafft werden.
  • Flüsse verschmutzen, weil zu viele Menschen das wenige Wasser nutzen und Kläranlagen fehlen.

Ohne Wasser keine Gesundheit
für Mensch, Umwelt und Tier

Gesundheit: Mensch

Wir brauchen sauberes Wasser, um gesund zu bleiben. Verschmutztes Trinkwasser macht uns Menschen, aber natürlich auch Tiere und Pflanzen, krank. Um uns vor Krankheiten zu schützen, müssen wir uns außerdem regelmäßig gründlich die Hände waschen.

Sauberes Wasser, ob zum Trinken, zum Kochen oder zum Waschen, ist somit die Grundlage für unsere Gesundheit und seit 2010 ein anerkanntes Menschenrecht. Der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen ist als Ziel Nummer 6 in den 17 Zielen Die 17 globalen Ziele (Sustainable Developement Goals, SDGS) wurden 2015 von den Vereinten Nationen für 15 Jahre beschlossen. Sie sollen nachhaltige Entwicklung voranbringen, unter anderem die Abschaffung von Armut und Hunger, den Umweltschutz und die Geschlechtergerechtigkeit. für nachhaltige Entwicklung fest verankert.

Trinkwasser in armen und reichen Ländern

Sieh dir beide Bilder genau an. Was hat die jeweils dargestellte Situation mit der Gesundheit der Menschen zu tun?

Gesundheit: Tier

Der Klimawandel und die zu starke Nutzung von Trinkwasser durch die Menschen sorgen dafür, dass Tiere verenden oder sogar aussterben. Es fehlt ihnen an Nahrung und Wasser. Wenn sie kein Weideland mehr finden, weil nichts mehr wachsen kann, werden sie immer schwächer und schwächer. Die Tiere sind dann unterernährt und können sich leichter mit Krankheiten infizieren, die dann wiederum auf den Menschen übertragen werden (Zoonosen) Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen und von Menschen auf Tiere übertragen werden können. .

Eine der extremsten Folgen des Wassermangels ist die Dürre. Dürrekatastrophen gab es schon immer, aber sie werden zunehmend häufiger und betreffen größere Regionen.

Wassermangel und Tiergesundheit

Beschreibe, was du auf dem Bild siehst, und diskutiere, welche Folgen der Wassermangel für den Menschen, die Tiere und die Umwelt haben kann.

Seitenpfad Dürre

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Welche Probleme und Folgen entstehen durch eine Dürre für Tiere, Mensch und Natur?

Mensch und Tier kämpfen ums Überleben
Simbabwe, 15. November 2019

Die aktuelle Dürre im südlichen Afrika sorgt für einen Notzustand für die dort lebenden Menschen und Tiere: Nachdem in den letzten Wochen 200 Elefanten gestorben sind, plant die Nationalparkverwaltung Simbabwes eine gigantische
Umsiedlung der Tiere.

Historische Dürre
In weiten Teilen des südlichen Afrikas herrscht aktuell eine akute Dürresituation: In Angola, Botswana, Namibia, Südafrika, Sambia und Simbabwe hat es in den vergangenen Wochen so wenig geregnet, wie es zuletzt vor 40 Jahren der Fall war.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) schätzt, dass etwa 45 Millionen Menschen in den nächsten sechs Monaten vom Hunger bedroht sind. Allein in Simbabwe sind aktuell 5,5 Millionen Menschen, das ist etwa ein Drittel der Einwohner, auf Lebensmittelhilfen angewiesen – ihre Ernte fällt durch die regenfreie Zeit aus.

Die Suche nach Nahrung führt auch immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen und Tieren: In den vergangenen Wochen sind mehrere Personen umgekommen, als sie ihre Felder vor Elefanten schützen wollten. Die Tiere waren wiederum auf der Suche nach Futter.

Ein Umsiedlungsprojekt soll helfen
200 Elefanten sind in den letzten zwei Monaten an den Folgen der Dürre gestorben. Jetzt plant einer der größten Nationalparks Simbabwes, der Hwange-Nationalpark, die Tiere in den Süden des Landes umzusiedeln. Das ist eine der größten Umsiedlungsaktionen in der Geschichte des Landes, erklärt Jana Genth, ARD-Korrespondentin für das südliche Afrika. Neben 600 Elefanten sollen 40 Giraffen, 50 Büffel, Dutzende Löwen und Tausende Antilopen in drei Nationalparks im südlichen Teil des Landes ein neues Zuhause finden – denn dort gibt es teilweise noch Niederschläge.

Es sei aber noch nicht klar, ob die Tiere ihre neue Umgebung nach der Umsiedlung auch annähmen, erklärt Jana Genth. Viele Alternativen gibt es allerdings nicht: Bleiben die Tiere im 1.000 Kilometer entfernten westlichen Teil Simbabwes, werden sie voraussichtlich nicht mehr lange überleben, schätzt ein Park-Ranger.

Auf sich allein gestellt
Das Projekt soll umgerechnet ungefähr 3 Millionen Euro kosten. Finanzielle Mittel vom Staat erhalten die simbabwischen Nationalparks dabei nicht. Denn die wirtschaftliche Lage im Land ist schlecht: Es mangelt an allem, weiß Jana Genth. Laut eigener Angaben unterstützen allerdings mehrere Natur- und Umweltorganisationen die Nationalparkverwaltung.

Aufgabe: Referat

Auch bei uns in Deutschland erleben wir Zeiten, in denen es immer trockener wird. Finde heraus, ob auch deine Region schon von ausbleibendem Regen betroffen ist oder war und wenn ja, welche Folgen dies hat(te). Welche Veränderungen in Bezug auf Regen/Trockenheit sagen Wetterexpert:innen für Deutschland voraus?
Bereite dazu ein kurzes Referat vor.

Gesundheit: Umwelt

Fast 70 % der Süßwasserressourcen unseres Planeten werden aktuell von der Landwirtschaft genutzt. Da das Wasser immer knapper wird, nimmt der Wettbewerb darum zu.

Dieser hohe Wasserverbrauch in der Landwirtschaft hat zur Folge, dass …

  • Wasser immer knapper wird und der Wettbewerb darum zunimmt.
  • große Umweltschäden entstehen: Bäche und Flüsse haben zu wenig Wasser, Wälder vertrocknen, Lebensräume für Wildtiere werden zerstört.
  • zu viele Schadstoffe ins Grundwasser gelangen.

Seitenpfad Aralsee

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Das vermutlich bekannteste Beispiel für übermäßigen Verbrauch von Süßwasser ist der Aralsee in Zentralasien

Der See war bis 1960 etwa so groß wie das Bundesland Bayern. Heute ist von dem See fast nichts mehr übrig. Zwar ist der Aralsee ein Salzwassersee, aber er wurde durch den Zufluss von Süßwasserflüssen gespeist. In der Region um den See wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts große Baumwollplantagen angelegt. Baumwolle braucht viel Wasser – zum Wachsen aber auch für die Verarbeitung im Anschluss. Dieses wurde aus den Flüssen entnommen, die in den Aralsee flossen. Dadurch kam kaum noch Flusswasser am Aralsee an, der See wurde immer salziger. Jedes Jahr sank der Wasserspiegel weiter, bis es den großen Aralsee nicht mehr gab. Heute besteht der Aralsee nur noch aus mehreren kleinen Seen und hat etwa 90 % seines Wassers verloren.

 

Für die Umwelt und die Menschen hatte das verheerende Auswirkungen. Die Fische starben und die Menschen, die vom See und der Fischerei gelebt hatten, verloren ihre Lebensgrundlage.

Aber auch das entstandene Sand-Salz-Staub-Gemisch der vertrockneten Seeregionen ist eine große gesundheitliche Belastung für die Menschen. Für die Produktion von Baumwolle eingesetzte Pflanzenschutzmittel wurden über Jahrzehnte in den See gespült und haben sich später im Boden des vertrockneten Sees abgelagert. Durch den giftigen Sandstaub werden viele Menschen schwer krank. Es ist deutlich erkennbar, dass in dieser Region mehr Menschen schon im Kindesalter sterben. Doch die Gefahr besteht nicht nur rund um den fast ausgetrockneten See. Der giftige Staub des Sees wird aufgewirbelt und gelangt so tatsächlich in alle Regionen der Erde. Selbst in den Körpern von Pinguinen in der Antarktis wurde das Gift des Aralsee-Staubes noch nachgewiesen.

Eine weitere gesundheitliche Gefahr vor Ort sind die Tiere, die aus den vertrockneten Regionen in die Siedlungen der Menschen flohen und zusätzliche Krankheiten mitbrachten.

Aufgabe: Recherche

Das Beispiel „Aralsee“ verdeutlicht die großen, ökologischen Auswirkungen durch zu viel Wasserverbrauch. Finde und beschreibe ein anderes Beispiel, bei dem durch zu viel Wasserentnahme oder Wasserverschmutzung die Gesundheit von Umwelt, Tieren und Menschen gefährdet ist.

Die Gesundheit von Menschen,
Tieren und der Umwelt ist eng
miteinander verbunden

One Health ist ein Schlüssel zur Gesundheit für alle

Durch verschmutztes Wasser werden Krankheitserreger übertragen. Menschen und Tiere werden krank, Pflanzen sterben. Gerade am Beispiel Wasser kann man gut erkennen, dass es notwendig ist, für alle Bereiche mitzudenken. Ohne sauberes Wasser kann die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt nicht erhalten werden.

Auch kranke Tiere oder eine verschmutze Umwelt können Wasser verunreinigen und zu einer Übertragung von Krankheiten auf den Menschen führen. Abwasser muss gut aufbereitet, also gesäubert werden, um sicheres Trinkwasser für Menschen und Tiere zu gewährleisten. Auch für die Sanitätsversorgung (den Zugang zu sauberen sanitären Anlagen, wie Toiletten) und unsere Hygiene (Hände waschen) ist es notwendig, sauberes Wasser zur Verfügung zu haben.

Sehr gut!

Du verstehst nun, wie wichtig sauberes Wasser für die Gesundheit von Umwelt, Tieren und Menschen ist.
Im folgenden Kapitel erfährst du Näheres zur Tierhaltung und ihrem Einfluss auf alle drei Bereiche.